Meine Reise-Experten
Für viele Schwule und Lesben stellt sich nach dem Ergebnis der Präsidentschaftswahlen die Frage, ob sie noch unbeschwert in die Vereinigten Staaten von Amerika reisen können. Sie können. Auch jenseits von Homometropolen wie New York, San Francisco, Los Angeles oder Miami finden sich Reiseziele, in denen ein liberales Klima herrscht.
San Diego bietet alles, was man sich wünscht, egal ob Sonne, Strand, Meer oder Kultur. Auch ein Besuch des Zoos lohnt sich auf jeden Fall. Ein Highlight: Amerikas bekanntester FKK Strand Blacks Beach, an dessen Nordende vor allem Schwule in der Sonne liegen. Sonntag nachmittags trifft sich die Szene im The Hole in the Wall, labt sich an Burgern und Bier und zieht von dort weiter in die Gay Bars im Stadtteil Hillcrest. Tipp: Ab Sommer 2017 bietet Condor dreimal wöchentlich eine Nonstop-Verbindung von Frankfurt nach San Diego an.
Während die Stadt Tampa bekannt für ihr schwules Nachtleben ist, punktet das auf der anderen Seite der Tampa Bay gelegene Saint Petersburg mit blendend weißen Stränden, einem Salvador Dalí Museum und Floridas größtem Gay Pride. In Tampas historischem Stadtteil Ybor City, wo einst Zigarrenfabriken und kubanische Immigranten die Straßen prägten, feiern heute Schwule und Lesben in den Bars und Klubs von GaYbor. Tipp: Ein Urlaub in St. Petersburg und Tampa lässt sich ideal mit Besuchen in den knapp 90 Minuten entfernten Themenparks von Orlando kombinieren.
Rekord! 92,8 Prozent der Einwohner des Districts of Columbia stimmten für Hillary Clinton. Die Hauptstadt der USA ist das Machtzentrum der amerikanischen Politik und zugleich eine Kulturmetropole ersten Ranges. Mit ihren Museen, Bibliotheken und Denkmälern ist Geschichte hier zum Greifen nah. Die schwule Szene ist mit ihren Klubs und Bars rund um den Dupont Circle einer Hauptstadt würdig. Tipp: Im Juni findet der Capitol Pride statt, der in diesem Jahr besonders politisch werden dürfte.
Die Ikonen der amerikanischen Wirtschaft Boeing, Amazon, Microsoft, und Starbucks prägen die Metropole an des US-Westküste und sorgen für entsprechend kreativen Input. Dieser spiegelt sich sowohl in der heterosexuellen Klub- und Kunstszene als auch im schwulen Nachtleben wider. Dieses konzentriert sich vor allem im Stadtteil Capitol Hill mit etlichen Bars für alle Altersklassen und Vorlieben. Eingerahmt von Pazifik und dem Vulkankegel des Mount Rainer sollte man bei gutem Wetter auf keinen Fall den Besuch der Space Needle, dem 185 hohen Wahrzeichen der Stadt, verpassen. Tipp: Jeweils im Juni findet die kuriose Freemont Solstice Parade statt. An deren Beginn radeln etwa 1500 nackte, nur mit Body Paintings bemalte Teilnehmer durch die Stadt.
Auf dem Mardi Gras und dem legendären Southern Decadence Festival feiert die Szene von New Orleans bei schwülem Klima besonders exzessiv. Bei einem Spaziergang durch das historische French Quarter sind die schwulen Bars Bourbon Pub und Oz nicht zu übersehen. Doch die repräsentieren nur einen kleinen Teil von New Orleans’ großer schwuler Szene. Als eine der ältesten Städte der USA erstrahlt New Orleans nach Hurrikan Katrina längst wieder in altem Glanz und hat ein einzigartiges Flair. Tipp: Ob Gumbo, Jambalaya, Po-Boys oder Beignets – die Mischung aus Cajun- und französischer Küche ist einzigartig und für Foodies ein absolutes Muss.
Vor allem die alternative und kreative Szene unterscheidet Portland von anderen amerikanischen Städten unterscheidet. Lonely Planet wählte Portland unter die zehn besten Städte, die man 2017 besuchen sollte. Eine fahrradfreundliche Stadtplanung, ein gutes und kostengünstiges Nahverkehrsnetz sowie leckeres Bier und Streetfood sind die Markenzeichen der knapp 600.000 Einwohner zählenden Hipster-Metropole. Als Blue State ist Oregon mit 51,7 Prozent pro Clinton fest in demokratischer Hand. Im Multnomah County, zu dem Portland gehört, stimmten 76 Prozent der Bevölkerung für Hillary Clinton. Tipp: Die Stadt erhebt keine Mehrwertsteuer und ist daher ein echtes Einkaufsparadies.
Cowboys und mehr. Nicht nur beim Gay Rodeo vom 7. bis 9. Juli trifft man in Denver auf eine ganz besondere Spezies schwuler Männer. Die Gay Bar Charlie’s veranstaltet dienstags bis samstags ab 20 Uhr kostenlose „Country Dance“-Stunden. Auch sonst hat die Stadt am Fuße der Rocky Mountains einiges zu bieten. Neben dem sehenswerten Denver Art Museum mit seiner einmaligen Sammlung indianischer Kunst lohnte ein Spaziergang durch die zwei Kilometer lange Fußgängerzone der 16th Street Mall. Und Naturliebhaber finden im 90 Minuten entfernten Rocky Mountain National Park eine grandiose Berglandschaft. Tipp: Das Capitol Hill Mansion Bed & Breakfast überzeugt nicht nur durch seine Architektur und Nähe zur schwulen Szene sondern auch mit den Kochkünsten des schwulen Hausherren Carl.
Info
Alle der hier genannten Destinationen stellen auf ihren Webseiten spezielle Informationen für Schwule, Lesben und Transgender bereit:
Fotos: Dirk Baumgartl