SECRET TRAVEL

Was macht eigentlich der große Zeh beim Skifahren? Oft nichts; und damit genau das Falsche. Wer einen Schwung nicht über den Vorderfuß einleitet, verlagert sein Gewicht meist deutlich zu weit nach hinten und verschenkt Kraft und Energie.

Und wie kontrolliert man, ob der Druck auf den Ski und die Haltung stimmen? Bisher brauchte man einen Skilehrer, der den Fahrstil erst am Ende einer Abfahrt oder in den Pausen kommentieren konnte. Neuerdings gibt es eine technische Hilfe, die schon während der Fahrt Rückmeldungen gibt: CARV. Herzstück des Systems ist eine dünne Einlegesohle für den Skistiefel mit 48 Drucksensoren. Sie misst Druckverteilung der Füße, Kraftaufwand, Geschwindigkeit, Rotation sowie Ausrichtung der Ski und sendet die Daten via Bluetooth an eine App auf dem Mobiltelefon. Die Auswertung sowie Tipps zur Verbesserung des Fahrstils gibt es auf Wunsch in Echtzeit über Kopfhörer.

Eine detaillierte Analyse des Fahrstils kann man sich nach jeder Abfahrt oder am Ende eines Skitages in der App ansehen. Werden die Ski parallel geführt? Stimmen der Druck auf die Kanten und die Gewichtsverlagerung? „Noch liefert das System beste Ergebnisse auf frisch präparierten, blauen und roten Pisten“, sagt Jamie Grant, Mitgründer des britischen Start-Ups Motion Metrics. „Aber die Software wird weiter entwickelt und wird schon bald auch auf Buckelpisten oder im Tiefschnee ein guter Berater sein.“

INFO

Testregion für den weltweit ersten digitalen Skilehrer ist die österreichische Wintersportregion Schladming-Dachstein. Sie gilt als digitaler Pionier für touristische Innovationen im IT-Bereich. Vor der offiziellen Markteinführung steht das System interessierten Skifahrern in Schladming kostenlos für Probefahrten zur Verfügung; schladming-dachstein.at/carv

Fotos: CARV